Über Alpakas

Das Alpaka (Vicugna pacos), auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird. Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.

Alpakas werden in Europa aufgrund ihres ruhigen und friedlichen Charakters auch in der tiergestützten Therapie eingesetzt.

Merkmale

Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

Nur ca. 5-10% der gesamten Alpakapopulation weltweit sind Suris. Sie wirken durch die seidig am Körper herabfallende Faser eleganter und nobler als Huacayas.

Haupt-Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Rassen ist die Faser. Die oft zitierten Unterschiede im Wesen und Temperament der Rassen sind ein “Ammenmärchen”. Suris sind übrigens nicht aufwändiger zu halten als Huacayas. Suris mit einem dichten Vlies sind auch nicht kälteempfindlicher.

Wie bei allen Kamelen ist der Körperbau der Alpakas durch relativ langgestreckte, schlanke Beine, einen langen, dünnen Hals und einen kleinen, dreieckigen Kopf charakterisiert. Als Neuweltkamele haben sie keinen Höcker. Sie sind etwas kleiner als Lamas, mit einem Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm sind sie vor allem deutlich leichter, Hengste können jedoch bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen.

Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren.

Huacaya Alpaka "Toffifee"

Suri Alpaka "Peanut"

Alpaka Faser


Suris und Huacayas zählen zu den edelfaserproduzierenden Nutztieren (siehe auch Kaschmir und Mohair). Edelfaser deshalb, weil der Durchmesser der einzelnen Haare im Großen und Ganzen weit unter 30 Mikron liegt. Der Begriff Wolle wird eigentlich nur für das Vlies der Schafe verwendet. Mit 22 echten Farben ist Alpakafaser einzigartig, denn kein anderes wollproduzierendes Tier besitzt diese Farbenvielfalt von weiß und beige über sämtliche Caramel- und Brauntöne zu grau und schwarz.

Huacayafaser besitzt viel Bauschkraft und gute thermoregulierende Eigenschaften, so dass sie gern für die Produktion hochwertiger Bettwaren verwendet wird. Aus Alpakafaser wird sehr hochwertige Mode hergestellt, besonders die Surifaser wird für die Herstellung sehr exklusiver Haute Couture und sogar für Hochzeitskleider verwendet. Surifaser besitzt einen bemerkenswerten Seidenglanz, der stärker ausgeprägt ist als bei allen anderen Edelfaser produzierenden Tierarten. Dieses “Alleinstellungsmerkmal” hebt Surifaser deutlich von Huacayafaser ab und macht sie sehr begehrenswert.