Unsere Schafe

Die Skudde wird “Wikingerschaf” genannt, da die Nordmänner sie auf ihren Kaperfahrten mitführten und so für die Verbreitung dieser Schafe sorgten. Die Skudde gehört zu den kurzschwänzigen nordischen Heideschafen. Durch den zweiten Weltkrieg fast ausgestorben, steht sie noch immer auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Ihre Zucht liegt in den Händen von passionierten Liebhabern, da sie wirtschaftlich aufgrund ihrer geringen Grösse und der Mischwolle meist nur für die Landschaftspflege eingesetzt werden. Hier mag sie gerne magere, sandige Böden und verbeißt auch Brennesseln und Brombeeren. Befreit man ihr mischwolliges Flies von markhaltigen Zwischen- oder Grannenhaaren, so ist es feiner als Merinowolle. Unsortiert eignet es sich als Teppichwolle, für Decken und für Filzprodukte.

Die Zucht

Seit 2009 unsere ersten Skudden einzogen sind wir ihnen verfallen. Es sind unglaublich schlaue Tiere und wenn sie sich sicher fühlen sehr standorttreu. Noch sehr ursprünglich im Verhalten muss man sich das Vertrauen der Skudden über Jahre verdienen und durch Beständigkeit aufrecht erhalten. Auf Fremde werden sie immer erst mit Scheue reagieren. Uns liegen besonders die bunten Skudden am Herzen, da diese laut Aufzeichnungen von Anfang an in allen Farben auftauchten. Leider sind sie nicht im Herdbuch zugelassen, aus diesem Grund haben sich engagierte Skuddenzüchter zusammengetan und die “IG Bunte Skudden” mit Online-Zuchtbuch gegründet. Hier züchten wir die Skudden unter dem Namen “vom Kunznickel”. Unter dem Link erfährt man alles zu den verschiedenen Farben, der Datenbank und den Hintergründen.

Wollige Landschaftspfleger

Beweidung von Streuobstwiesen und Grünland in Rodenbach mit Schafen und Alpakas

Streuobstwiesen sind ein Musterbeispiel für Kulturlandschaftselemente, die im Übergangsbereich von Städten und Dörfern zur offenen Landschaft und damit im unmittelbaren Lebensumfeld zahlreicher Menschen liegen und die des Erhalts durch Nutzung und Pflege bedürfen. Sie besitzen eine hohe Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität, die regionale Identität, Landschaftsbild und Erholungsfunktion sowie als Ort der Umweltbildung. Hochgradig durch Flächenreduktion, fehlende Pflege und Nutzungskonzepte gefährdet, stehen sie seit längerem im Fokus von Naturschutz-Bemühungen. Darüber hinaus droht gerade im eng von Wald umgebenen Oberrodenbach die zunehmende Verbuschung und Verwaldung durch viele über Jahre hinweg brachliegende Grundstücke und Flächen.

Unser Konzept beeinhaltet die Beweidung von Brachen und Streuobstwiesen durch Schafe und Alpakas. Neben eigenen und gepachteten Flächen möchten wir die Beweidung auch für jene Grundstückseigentümer anbieten, die aus diversen Gründen wie Alter, Krankheit oder räumlicher Entfernung nicht mehr in der Lage sind die Pflege persönlich sicherzustellen.

Durch die Zucht der auf der Roten Liste der alten und gefährdeten Nutztierrassen stehenden Skuddenschafe ist das Projekt von zusätzlicher Naturschutz-Relevanz.

Lebensraum in Gefahr

Demoskopisch leben wir in einer Situation, in der sich in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein „Fenster“ schließt. Viele Eigentümer sind auf Grund ihres Alters nicht mehr in der Lage, die Pflege persönlich sicherzustellen. Die Nachkommen sind in überwiegendem Maße nicht mehr vor Ort oder an den Streuobstwiesen nicht interessiert – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Beonders in Oberrodenbach, wo es keine großen zusammenhängenden Flächen gibt, ist die Bewirtschaftung für Landwirte und Wanderschäfer zudem unattraktiv. Die schleichende Folge ist, dass immer mehr Grundstücke nicht gepflegt werden oder im anderen Extrem gerodet und als Freizeitgrundstücke intensiv genutzt werden. Brachliegende Grundstücke drohen dabei schnell zu verbuschen und der Wald rückt immer näher an den Ort heran. Wir sind daher überzeugt, daß eine Beweidung mit gefährdeten Schafrassen und Alpakas für die Pflege von Streuobstwiesen und kleinstrukturiertem Grünland eine gute Lösung ist und sich so nicht nur eine Vielfalt in der Landschaft, sondern auch bei den Weidetieren erhalten lässt. Durch das Projekt können eventuell sogar weitere Personen für die Haltung gefährdeter Rassen gewonnen werden.

Lebensraum Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind seit Jahrhunderten eine typische mitteleuropäische Kulturlandschaft. Sie liegen im Übergangsbereich von Städten und Dörfern zur offenen Landschaft und damit im unmittelbaren Lebensumfeld zahlreicher Menschen. Da sie als Kulturlandschaft von Menschen geschaffen wurden, bleiben sie nur durch Nutzung und Pflege erhalten.

Streuobstwiesen besitzen eine große Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität (sie bieten bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Ersatzlebensraum), für die regionale Identität und Produktion regionaltypischer Produkte, das Landschaftsbild und die Erholungsfunktionen sowie für die Naturbildung. Aufgrund dieser Besonderheiten ist der Schutz von Streuobstwiesen in unserem Raum sehr wichtig.

Gleichzeitig unterliegen Streuobstwiesen jedoch einer Vielzahl an Gefährdungen durch Infrastrukturmaßnahmen, Siedlungserweiterungen sowie fehlende Pflege und Nutzung, die in der Summe zu fortlaufender Flächenreduktion und Fragmentierung führen. In den letzten einhundert Jahren sind in Deutschland 90% der ehemals vorhandenen Streuobstwiesen verschwunden.

Der Erhalt einer Streuobstwiese

Für die Pflege des Unterwuchses unter den Obstbäumen gilt: Es ist großer Wert darauf zu legen, dass Streuobstwiesen gemäht und/oder beweidet werden. Brachen sollten vermieden oder zurückgedrängt werden.